04.07.2025
Flüsterpropeller als Baustein für nachhaltige Luftmobilität
Wenn elektrische Flugzeuge sich am Markt durchsetzen sollen, müssen sie zwei wesentliche Bedingungen erfüllen: Sie müssen leichter und leiser werden. Das soll der sogenannte Flüsterpropeller gewährleisten, den die FH Aachen, die Helix-Carbon und die Westflug Aachen Luftfahrtgesellschaft in den nächsten drei Jahren im Rahmen eines Forschungsprojekts mit dem Titel „Flüsterprop.NRW“ bis zur Serienreife entwickeln wollen. Das Projekt wird von der Landesregierung NRW im Rahmen der Förderrichtlinie Luftfahrt.NRW mit insgesamt rund 900.000 Euro gefördert.
Heute wurden die Förderbescheide von Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW, an die Projektpartner übergeben. Bei der Feier in den Räumen des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen betonte er: „Fluglärm belastet viele Bürgerinnen und Bürger – besonders in dicht besiedelten Gebieten. Das Land Nordrhein-Westfalen kümmert sich und setzt sich mit der Förderrichtlinie Luftverkehr.NRW für eine innovative und geräuscharme Luftfahrt ein.“ Das Ziel sei ein Luftverkehr, der nicht nur klimafreundlicher, sondern auch leiser werde: „Deshalb fördern wir Innovationen, die den Lärm reduzieren. Ein geräuscharmer Flugzeugpropeller kann dazu beitragen, die Lärmbelastung zu reduzieren.“
Konkretes Ziel der Projektpartner ist es, die Geräuschemission von Elektroflugzeugen mit Hilfe des neuen Propellerlayouts um 3 dB(A) zu senken. Möglich wird dies durch die Verwendung von carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK) – ähnlich wie bei Carbonrahmen für Fahrräder. Im Rahmen des Projekts wird erforscht, welche Form der Propeller haben muss und wie die einzelnen Carbonfasermatten angeordnet werden müssen, um eine maximale Effizienz bei gleichzeitig größtmöglicher Belastbarkeit zu erreichen. Ein positiver Nebenaspekt ist, dass durch die Verwendung von CFK das Gewicht des Propellers sinkt – angestrebt ist eine Reduktion um 2 Kilogramm.
Projektleiter Prof. Dr. Frank Janser betont: „Entscheidend ist, dass wir am Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück im Realbetrieb testen können.“ In die Arbeit würden auch die Ergebnisse einfließen, die im Rahmen des Projekts Next Generation Electric-Flight Training (NEFT) seit 2021 mit zwei Elektroflugzeugen gesammelt worden seien.
Im ersten Jahr des Forschungsprojekts stehen Datenerfassung und Simulation im Vordergrund. Die beiden NEFT-Flugzeuge – und vor allem ihre Propeller – werden intensiv vermessen, unter anderem mit 3-D-Scannern. Bei Flugtests werden die aktuellen Geräuschemissionen ermittelt. Auf dieser Basis werden am Rechner verschiedene Layouts entworfen. Im zweiten Jahr werden die Propeller produziert und im Windkanal geprüft, im dritten Jahr schließlich im Realbetrieb getestet. Das Ziel ist, am Ende einen flugfähigen Prototypen zu haben, auf dessen Basis Produkte für die Luftfahrt angeboten werden können.
Eine wesentliche Rolle im Projekt kommt den Partnern zu: Der Propellerhersteller Helix wird sich um die Produktion kümmern, die Westflug-Werft beschäftigt sich mit der Frage, wie Montage, Wartung und Instandhaltung funktionieren.
Im Rahmen des Projekts sollen auch weitergehende Fragen betrachtet werden: Wenn die Propeller sich bewähren, könnten sie auch in kerosinbetriebenen Flugzeugen zum Einsatz kommen, um die Lärmemission und den Verbrauch zu sehen. Speziell bei Elektroflugzeugen spielt auch das Thema Rekuperation eine Rolle; also der Versuch, im Gleit- oder Sinkflug Energie zurückzugewinnen. Auch dafür benötigen die Propeller eine spezielle Auslegung.
02.07.2025
Jahresempfang: Große Bühne für den Campus Jülich
Weltweit vernetzt, regional verankert: Erstmals hat die FH Aachen ihren Jahresempfang am Campus Jülich veranstaltet, rund 250 Gäste kamen ins Auditorium. Es ging darum, eine Bilanz des abgelaufenen Jahres zu ziehen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Thomas Ritz, betonte: „Wir fühlen uns hier zu Hause.“ Der Campus Jülich sei ein integraler Bestandteil der FH Aachen. Hier werde nicht nur über Spitzenniveau geforscht und gelehrt, hier sei Diversität gelebte, alltägliche Praxis. „Am Campus studieren und arbeiten Menschen unterschiedlicher Herkunft und mit verschiedenen Bildungshintergründen. Das gibt uns die Chance aus neuen Perspektiven auf wissenschaftliche Fragestellungen zu schauen; das ist ein Reichtum.“
Axel Fuchs, Bürgermeister der Stadt Jülich, bekräftigte dies. Jülich sei eine internationale Stadt, hier lebten Menschen aus 124 Nationen. Ein entscheidender Baustein für die Entwicklung der Region sei der neue Brainergy Park. Er betonte: „Ohne Marcus Baumann gäbe es den Brainiergy Park nicht. Hier stellen wir uns gemeinsam den Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft, und das mit wirtschaftlichem Denken. Dafür sind wir unfassbar dankbar!“
Wie die Kombination aus regionaler Verankerung und weltweiter Vernetzung aussieht, erzählten Student David Gnoth, Mitarbeiterin Sabina Lisnikowska und Professor Dr. Martin Pieper auf der Bühne. Sie würdigten das persönliche Miteinander am Campus, die gute Betreuung, das lebendige Kultur- und Freizeitangebot. Dies alles ermögliche es gerade ausländischen Studierenden, schnell Fuß zu fassen und ihr Studium erfolgreich zu absolvieren.
Ein wichtiger Programmpunkt des Jahresempfangs war die Verleihung des Prädikats Gleichstellungsstarke Hochschule. Carolin Schumacher (Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt) sowie Claudius Rosenthal (NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft) überreichten die Auszeichnung an Stephanie Over, Gleichstellungsbeauftragte der FH Aachen, sowie an Prof. Ritz. Sie betonten, das Gleichstellungskonzept der FH Aachen gehöre zu den besten unter den Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Deutschland. Gelebte Gleichstellung steigere die Qualität von Lehre und Forschung.
Einen Blick auf die Zukunft warfen anschließend die Rektoratsmitglieder. Kanzler Volker Stempel berichtete, der Sportbau am Campus Jülich komme „in ganz naher Zukunft“, die ersten Baufahrzeuge würden im Herbst anrücken. Der neue Bau biete nicht nur Raum für Sport, sondern auch für Kultur und Zusammenkunft. Prof. Dr. Christof Schelthoff und Prof. Dr. Isabel Kuperjans betonten, die FH werde flächendeckend ausprobieren, wie Künstliche Intelligenz in Lehre, Forschung und Verwaltung eingesetzt werden könne; dabei gehe es vor allem darum, einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Technologien zu entwickeln.
Der emotionale Höhepunkt kam zum Schluss. Prof. Dr. Marcus Baumann war zu Gast beim Jahresempfang. Zwölf Jahre lang war er Rektor der FH, er hat die Hochschule über Jahrzehnte entscheidend geprägt. Oft an seiner Seite stand Prof. Dr. Josef Rosenkranz, als Dekan und Prodekan des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik, als Senatsmitglied und als Mitglied des Rektorats. Seit 2015 ist Josef Rosenkranz Prorektor für Studium, Lehre und Internationales, vom 1. November 2023 bis 31. Juli 2024 leitete er die FH Aachen kommissarisch. Ende November geht er in den Ruhestand. Alt-Rektor Baumann würdigte seinen langjährigen Weggefährten – er habe stets ausgeglichen und souverän agiert, sei ein sehr guter Zuhörer und gewissenhafter Arbeiter, pflege einen wertschätzenden Umgang mit Jung und Alt. Zahlreiche Verdienste habe er sich erworben, etwa bei der Systemakkreditierung, der Entwicklung des Frameworks und dem Aufbau der Orientierungsstudiengänge. In das Lob stimmte Thomas Ritz gerne ein, zu Josef Rosenkranz sagte er: „Es ist ein Fest, mit Dir zusammenzuarbeiten.“
26.06.2025
Andrea Upmann wird Prorektorin für Studium, Lehre und Internationales
Die Hochschulwahlversammlung hat heute Prof. Dr. Andrea Upmann mit überwältigender Mehrheit zur neuen Prorektorin für Studium, Lehre und Internationales der FH Aachen gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Josef Rosenkranz an, der das Amt seit Herbst 2015 bekleidet und am 30. November 2025 in den Ruhestand geht.
Die neue Prorektorin betont: „Ich bin überzeugt, dass Bildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern Leben verändert. Sie schafft Perspektiven, stärkt das Selbstvertrauen und öffnet Türen.“ Als Prorektorin will sie darauf hinwirken, ungenutzte Potenziale zu heben – bei den Studierenden, aber auch bei Lehrenden und weiteren Mitarbeitenden der Hochschule. Dies werde möglich durch eine Kultur des Vertrauens, der Vielfalt und des gemeinsamen Lernens. Die 42-Jährige ergänzt: „Wir als Hochschule wollen Studierende ermutigen, inspirieren und stark für die Zukunft aufstellen.“
Für Rektor Prof. Dr. Thomas Ritz ist Andrea Upmann die ideale Nachfolgerin eines überaus erfolgreichen Prorektors: „Sie hat eine hochmoderne, innovative Auffassung von Lehre, sie stellt immer den Menschen in den Mittelpunkt.“ Es habe hervorragende Bewerbungen gegeben, weil Josef Rosenkranz als Prorektor sehr gute Arbeit geleistet habe. Dieser betont: „Andrea Upmann hat in ihrer Zeit an der FH schon unter Beweis gestellt, dass die Belange der Studierenden ihr am Herzen liegen.“ Als Beispiele nennt er das Mentoringprogramm im Bereich Fahrzeug- und Antriebstechnik sowie das Programm zur Verbesserung der Studienbedingungen, insbesondere in der Studieneingangsphase. Er sagte: „Hochschulen brauchen Wandel; und sie brauchen Menschen, die den Wandel wollen.“
Andrea Upmann wurde 1983 in Rheine geboren. Sie studierte Maschinenbau an der RWTH Aachen, an der Sporthochschule Köln promovierte sie 2016 im Bereich Fahrzeugergonomie. Die FH Aachen berief sie 2021 als Professorin für Fahrzeuginterieur an den Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik. Dort ist sie seit 2024 auch Prodekanin. 14 Jahre lang arbeitete sie in der Fahrzeugentwicklung und Forschung des Ford-Konzerns; in dieser Zeit sammelte sie Erfahrung in der Leitung interdisziplinärer, international zusammengesetzter Teams.
Josef Rosenkranz arbeitet seit 1995 an der FH Aachen. Er wurde als Professor für Konstruktionslehre an den Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik berufen, dem er von 2002 bis 2006 als Dekan vorstand. Im Herbst 2015 trat er als Nachfolger von Prof. Dr. Norbert Janz das Amt des Prorektors an. Vom 1. November 2023 bis 31. Juli 2024 leitete er die FH Aachen kommissarisch.
02.06.2025
Volle Fahrt voraus: FH veranstaltet die European Railway Challenge
200 Jahre ist es her, dass der erste Personenzug der Welt auf der Stockton and Darlington Railway in England fuhr. Auf der ganzen Welt wird dieses Jubiläum gefeiert, und auch der Studierendenwettbewerb „Railway Challenge“ steht in diesem Jahr im Zeichen des runden Geburtstags. Zwei Veranstaltungen stehen im Mittelpunkt: Am 14./15. Juni findet die Alpha Trains European Railway Challenge statt, organisiert von der FH Aachen; zwei Wochen später steigt im englischen Stapleford Park die inoffizielle Weltmeisterschaft der Studierendenteams, die IMechE Railway Challenge. Natürlich ist auch das FH2Rail-Team der FH Aachen mit von der Partie.
Kernaufgabe des Wettbewerbs ist, dass die Studierendenteams eine eigene Lokomotive konstruieren und bauen. Natürlich nicht in Originalgröße – für den Wettbewerb wird die Spurweite 260 Millimeter genutzt (oder englisch 10 ¼ Zoll), das entspricht ungefähr einem Maßstab von 1:5. Es gibt ein umfangreiches und detailliertes Regelwerk. „Die Railway Challenge ist perfekt, um Studierende an die Herausforderungen im Eisenbahnsektor heranzuführen“, sagt Tim Tappert, der das FH-Team in diesem Jahr zusammen mit Professor Dr. Bernd Schmidt betreut.
Rund 10 Monate dauern Entwicklung und Bau der Lokomotive, wobei die Studierenden natürlich auf den Erfahrungen der letzten Jahre aufbauen können. Das FH-Team konnte sowohl 2019 als auch 2022 mit einer Vorgängerlok den Sieg einfahren. Die Anforderungen der Challenge ändern sich in jedem Jahr, wodurch auch erfahrene Teams immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werden. Zeitgemäße Anforderungen wie Energierückgewinnung, automatisierter Fahrbetrieb und Lärmminderung werden in das Reglement integriert. Die beiden Wettbewerbe sind die Höhepunkte der Saison. Hier können die Teams erproben, wie die Lokomotiven funktionieren. Es gibt mehrere Teilwettbewerbe; dabei geht es um Zuverlässigkeit und Effizienz, aber auch um Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Am Ende entscheidet eine Gesamtnote über die Platzierung.
Insgesamt nehmen fünf Teams an der Alpha Trains European Railway Challenge teil, die in Bad Schussenried stattfindet, gelegen zwischen Ulm und Friedrichshafen. Dort betriebt der Schwäbische Eisenbahnverein e.V. (SEV) eine Parkbahnanlage mit einer Spurweite von 10 ¼ Zoll. „Die Anlage bietet uns die besten Möglichkeiten, die Lokomotiven fahren zu lassen“, sagt Tim Tappert. Die Spurweite stammt aus England, dem Mutterland der Eisenbahnen. Dort gibt es zahlreiche Parkbahnanlagen; eine der schönsten ist die Stapleford Miniature Railway, die 1958 von Lord Gretton im Stapleford Park in der Nähe von Melton Mowbray gebaut wurde. Ursprünglich handelte es sich um eine Touristenattraktion, die Gäste des Parks unter anderem zu einem Löwengehege transportierte. Heute ist in dem Schloss ein Hotel untergebracht, im Park findet jährlich die Railway Challenge der Institution of Mechanical Engineers (IMechE) statt. 14 Teams aus mehreren Ländern gehen hier am Wochenende 28./29. Juni an den Start.
Das FH2Rail-Team baut und testet seine Lokomotive im Reuschling-Labor des Fachbereichs Maschinenbau und Mechatronik, das sich im Untergeschoss des 2022 eröffneten Kompetenzzentrums Mobilität der FH Aachen (KMAC) befindet. Beteiligt sind 25 Studierende der Fachrichtungen Maschinenbau und Mechatronik, Schienenfahrzeugtechnik, Mechatronik, Maschinenbau, BWL, Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik, Elektrotechnik, Physikingenieurwesen, Gestaltung und Wirtschaftswissenschaften.
Die European Railway Challenge wird möglich gemacht durch Alpha Trains Europa (Hauptsponsor und Namensgeber), Stadler Rail Management AG, Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) und Deutsche Maschinentechnische Gesellschaft (DMG).
30.05.2025
Einen Bronze-Nagel und eine Auszeichnung für herausragende Arbeit gab es nun beim diesjährigen Art Directors Club (ADC) Talent Award für Studierende des Fachbereichs Gestaltung der FH Aachen.
Ausgezeichnet wurde deren Kreativarbeit für die Social-Media-Kampagne „Oma ruft an“, die für den Verein „OMAS GEGEN RECHTS“ im Sommersemester 2024 entwickelt und zur Europawahl sowie den Landtagswahlen umgesetzt wurde.
Die „Omas gegen Rechts“, die 2024 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet wurden, engagieren sich mit ihrer Initiative für die Aufklärung ihrer Enkelkinder über die populistische und rechtsextreme Gesinnung der AfD. Insbesondere wollen sie den Social-Media-Beiträgen der AfD etwas entgegensetzen, um deren rassistische, nationalistische und anti-europäische Positionen aufzudecken und bei jungen Wählerinnen und Wählern ein Bewusstsein für die manipulativen Methoden der Partei zu schaffen.
Ohne Budget setzt die Kampagne ganz auf ihre starke Idee und greift den Kerngedanken der „Omas gegen Rechts“ auf: Sie machen sich Sorgen um ihre Enkelkinder, gehen auf die Straße, demonstrieren und klären durch ihre Erfahrungen auf. Notfalls rufen sie auch mal an und weisen auf die neuesten Entgleisungen und kruden Positionen in aktuellen Posts von AfD-Politikerinnen und Politikern hin. In den 15 entstandenen Videos hört man hinterlassene Sprachnachrichten der vermeintlichen Omas von Krah, Höcke, Weidel und Konsorten auf deren Anrufbeantwortern an fingierten und inszenierten Schreibtischen. Die Oma reagiert jeweils auf einen aktuellen Beitrag ihres „Enkelkindes“, kommentiert ihn, appelliert an das Gewissen oder weist auf dumme Äußerungen und offensichtliche Lügen hin. Diese satirischen Videos erreichten über 250.000 organische Aufrufe und mehr als 21.000 Likes in den Social-Media-Kanälen. Die Jury des ADC würdigte die Arbeit in der Kategorie „Concept > Single Media Brand Communication/Advertising Serial“ mit einem bronzenen Nagel und in „Concept > Online/Mobile Products“ mit einer Auszeichnung.
Beim Talent Award des Art Directors Club Deutschland (ADC) werden Arbeiten junger Talente in den Kategorien Semesterarbeiten, Abschlussarbeiten und Praxisarbeiten ausgezeichnet. Die ausgezeichneten Studierenden sind Sophie Maas, Nicole Neinhuis, Cedric Erkens und Levin Vonester. Letzterer freut sich besonders darüber, „dass wir in der Kategorie „Praxisarbeiten“ nicht nur mit Studierenden, sondern auch mit etablierten Agenturen konkurriert haben – das wäre bei den Semesterarbeiten natürlich anders gewesen. Umso mehr begeistert es uns, dass wir uns trotzdem durchsetzen konnten und mit einem der begehrten ADC Nägeln nach Aachen zurückgekommen sind. Wir sind wahnsinnig stolz, dass unser Projekt so von der Jury gewürdigt wurde.“
23.05.2025
Der Duft einer frischen Blumenwiese, der Geruch feuchter Erde in einer Höhle – und das schnuppern, während man Minecraft spielt? Was fast wie Science-Fiction klingt, wird dank zweier junger Gründer bald Realität: Salomo Bertram, Student der FH Aachen, und Samuel Wiebe, Absolvent der TH Köln, haben mit ZESTUM ein Start-up gegründet, das die Dimension Duft in die digitale Welt bringt.
Von der Idee zum Start-up
Die Idee entstand Ende 2022, als Salomo beim Bau eines Heimkinos überlegte, wie sich Atmosphäre noch intensiver gestalten ließe. „Bilder und Sound waren stark, aber ein Element fehlte: der Geruch“, erinnert er sich. Diese Überlegung ließ ihn nicht mehr los. Im Sommersemester 2023 bewarb er sich für das TRACE-Programm von FH und RWTH Aachen – eine Zusatzqualifikation, die Studierende auf Unternehmertum vorbereitet. „Das Programm hat mir geholfen, meine Vorstellung zu konkretisieren und in ein tragfähiges Konzept zu überführen“, sagt Salomo.
Mit der Unterstützung von Mentor:innen und Workshops sowie der Durchführung erster Pitches nahm ZESTUM Fahrt auf. Mitte Mai 2024 stieß Samuel zum Team. Gemeinsam entwickelten sie die Scentbar: ein smartes Duftsystem, das mithilfe von KI erkennt, was gerade auf dem Bildschirm passiert und im richtigen Moment den passenden Duft freisetzt. Eine kompakte Hardware-Einheit, verbunden mit einem PC, nutzt dafür ein modulares Duftpaket, das vielfältige Geruchserlebnisse ermöglicht und so die Immersion beim Spielen auf ein neues Level hebt.
Starke Unterstützung für starke Ideen
Unterstützt werden die beiden Gründer nicht nur von externen Berater:innen und Parfumeur:innen, sondern auch vom Gründungszentrum der FH Aachen. „ZESTUM ist ein großartiges Beispiel dafür, wie aus einer kreativen Idee und dem richtigen Unterstützungsnetzwerk eine innovative Lösung entstehen kann“, betont Dr. Johannes König, Geschäftsführer des Gründungszentrums.
Bereits 2024 durchlief ZESTUM das Kickstart-Programm der FH Aachen, erhielt Förderung für die Prototypenentwicklung und konnte sich beim Entrepreneurship Day und der ATEC öffentlichkeitswirksam präsentieren. Weitere Meilensteine folgten: die Aufnahmen in den Sales Accelerator der FH, in das RWTH Incubation Program und den renommierten Cologne Game Lab Incubator sowie ein Pitch auf der Gamescom in Köln, der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele.
Minecraft mit allen Sinnen erleben
Ihr erstes Duftset dreht sich rund um Minecraft: Zehn speziell abgestimmte Naturdüfte, von der Brise einer Blumenwiese bis hin zum mineralischen Aroma tiefer Höhlen, lassen die Spielwelt neu erleben. Die beiden anderen Sets, die neben dem Naturset zu Beginn erhältlich sein werden, enthalten Düfte rund um die Themen Action und Racing. „Wir wollen Duft so selbstverständlich und kreativ einsetzbar machen wie Musik oder Licht“, erklärt Samuel. Die Scentbar lässt sich in jedes PC-Gaming-Setup integrieren.
Doch die Vision geht weit über Gaming hinaus. Das Gerät kann schon jetzt für weitere visuelle Medien eingesetzt werden, wie Filme, Serien, Videos oder Fotos. Künftig will das mittlerweile siebenköpfige Team Systeme entwickeln, die speziell für diese weiteren Medien optimiert sind und somit Duft als neuen Kommunikationskanal für Emotionen und Kreativität etablieren.
Bald auf Kickstarter
Aktuell bereitet sich ZESTUM auf eine Kickstarter-Kampagne vor. Wer von Anfang an dabei sein möchte, kann sich bereits jetzt über die Pre-Launch-Seite (https://reservation.zestum.tech/) informieren und Teil einer Idee werden, die das digitale Erleben für immer verändern könnte.
12.05.2025
CHE-Ranking: FH punktet mit Praxisnähe und guter Betreuung
Kontakt zur Berufspraxis und gute Unterstützung zum Studienbeginn – das sind zwei Säulen des Erfolgs der FH Aachen. Dass die Hochschule in diesen Kategorien spitze ist, bestätigen auch die Ergebnisse des neuen CHE-Hochschulrankings, das jetzt veröffentlicht wurde. „Die ausgezeichneten Bewertungen sind eine Anerkennung für das Engagement und die zukunftsorientierte Arbeit in Studium und Lehre“, sagt Prof. Dr. Josef Rosenkranz, Prorektor für Studium, Lehre und Internationales der FH Aachen. Die Rankingergebnisse seien ein Ansporn, im Sinne der Studierenden weiterhin innovative Lehrangebote zu entwickeln und eine gute Betreuung zu gewährleisten. Rektor Prof. Dr. Thomas Ritz betont: „Es ist gleichzeitig ein tolles Signal in Bezug auf die hohe Qualität der Fachkräfte, die wir in die Region senden.“
Das neue Ranking umfasst sechs Fächergruppen, unter den bewerteten Studienbereichen sind unter anderem Architektur, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik und Maschinenbau. Ein Ergebnis der Auswertung ist, dass bundesweit viele Studierende vor allem an Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, kurz HAW, mit der Praxisorientierung ihres Studiums sehr zufrieden sind. Die Studierenden haben bewertet, wie praxisrelevant sie die Kompetenzen finden, die sie im Studium erwerben, und wie zufrieden sie mit der Quantität und Qualität der Lehrveranstaltungen mit Praxisbezug sind.
Bei der Studierendenbefragung landet die FH Aachen im Fach Elektrotechnik (Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik) in allen 17 Kategorien in der Spitzengruppe der untersuchten Hochschulen. So vergaben die Studierenden unter anderem in der Kategorie Betreuung durch Lehrende fünf von fünf Sternen. Auch die Kategorien allgemeine Studiensituation, Studienorganisation und Bibliotheksausstattung erreichten die höchstmögliche Anzahl von Sternen. 97 Prozent der befragten Studierenden bewerteten die Berufsfeld- und Praxisrelevanz der im Studium erwerbbaren Kompetenzen mit gut oder sehr gut. 100 Prozent bescheinigen der FH Aachen gute oder sehr gute Hilfen für den Übergang in den Beruf.
Auch in anderen Bereichen erzielen die Studiengänge der FH durchgängig hohe Bewertungen. Die Biotechnologie (Fachbereich Chemie und Biotechnologie) punktet mit Studienorganisation, Betreuung durch Lehrende, Praxisorientierung in der Lehre und Laborpraktika. Für die Studiengänge im Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik werden unter anderem Studienorganisation, Lehrangebot und Praxisorientierung von den Studierenden lobend hervorgehoben.
Neben der Bewertung der Studierenden fließen auch Auswertungen von Kennzahlen in das Ranking ein; hier werden die Hochschulen in drei Kategorien eingeteilt. Mit ihren Studiengängen landet die FH Aachen jeweils sieben Mal in der besten Kategorie in den Bereichen Kontakt zur Berufspraxis und Unterstützung am Studienanfang. Im Bereich der Forschung punktet die FH in der Kategorie Drittmittel pro Professor:in – acht Mal landet sie in der Spitzengruppe.
Für Prof. Dr. Michael Bragard, Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik und selbst mit Leidenschaft Elektroingenieur, unterstreichen die Ergebnisse die Attraktivität des Faches Elektrotechnik: „Elektrotechnik ist ein attraktives Studienfach aufgrund vielfältiger Berufsaussichten, einer großen Bandbreite an Themen und der Bedeutung für die Gesellschaft. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften ist weiterhin hoch, besonders in Bereichen wie erneuerbare Energien, Telekommunikation und Automatisierung.“ Das spiegele sich in der großen Motivation der Lehrenden und Studierenden wider.
Das CHE Hochschulranking ist nach Angaben der Herausgeber der umfassendste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Es bietet Bewertungen zu mehr als 10.000 Studiengängen an deutschen Hochschulen. Neben Fakten zu Studium, Lehre und Forschung bewertet es auch, wie Studierende die Praxisnähe ihrer Studiengänge und berufsvorbereitende Maßnahmen einschätzen. Das gesamte CHE Hochschulranking mit rund 120.000 befragten Studierenden ist online auf HeyStudium abrufbar.
31.03.2025
Schinkelpreis: Auszeichnung für FH-Studierende der Architektur
Sina Fritsch und Fares Arnold Selo, Architekturstudierende der FH Aachen, wurden für ihren Entwurf „Vom Park zur Stadt“ mit dem renommierten Schinkelpreis in der Sparte Städtebau sowie einem Reisestipendium der Pysall-Stiftung ausgezeichnet. Im Rahmen des Schinkel-Wettbewerbs war noch ein zweiter Beitrag von FH-Studierenden erfolgreich: Für den Beitrag „Grenzfrequenz“ wurden Anna Palarz und Gian-Luca Patti mit einer Anerkennung geehrt.
Auslober des Wettbewerbs war der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e.V. (AIV). Insgesamt wurden 73 Arbeiten in den Bereichen Städtebau, Landschaftsarchitektur, Architektur, Bauingenieurwesen, Verkehrsplanung und der Freien Kunst eingereicht.
Der Wettbewerb beschäftigte sich mit einem Entwicklungsgebiet im Süden der Berliner Innenstadt, das städtebaulich zu den interessantesten in ganz Deutschland zählt. Es geht um den Bereich des Parks am Gleisdreieck: Mit dem Bau der neuen Nord-Süd-S-Bahn-Trasse und dem vorgeschlagenen Umbau des Bahnhofs „Yorckstraße“ wird hier in Zukunft nicht nur ein wichtiger Umsteigepunkt im Öffentlichen Verkehr entstehen, das Gebiet bietet auch das Potenzial, die Bereiche Wohnen, Leben, Arbeiten, Wirtschaft und Freizeit im Einklang zu entwickeln.
Betreut wurden die beiden erfolgreichen Teams von FH-Professor Stefan Werrer, der die Wettbewerbsauslobung im Lehrgebiet Städtebau als Semesteraufgabe für die Drittsemester:innen des Masterstudiengangs Architektur und Städtebau nutzte. „Im Städtebau geht es darum, die Balance zwischen unterschiedlichen Interessen zu finden“, erklärt er. In der Berufspraxis stünden Architekt:innen häufig vor solchen Herausforderungen.
„Wir wollten mit unserem Entwurf eine Kombination aus Neubau und bestandsorientiertem Arbeiten schaffen“, sagt Fares Arnold Selo. Diese Aufgabe stelle sich bei allen Projekten im Bereich der Innenstadtentwicklung. Für Sina Fritsch war vor allem die Begutachtung vor Ort entscheidend: „Wir haben mit unserem Kurs eine Führung über das Gelände gemacht und mit Fachleuten gesprochen, um uns selbst ein Bild zu machen.“ Mit Skizzen, Modellen und CAD-Programmen erstellten sie ihren Entwurf. In „Vom Park zur Stadt“ haben die beiden FH-Studierenden unterschiedliche Entwicklungsbereiche eingeplant, etwa Gewächszone, Aktivzone, Kreativzone, Gemeinschaftszone und Erholungszone, aber auch Stadtwildnis. Damit überzeugten sie die Jury, die vor allem die sensible Transformation von Parkflächen in urbane Lebensräume und die damit verbundene funktionale, soziale und ökologische Aufwertung lobte.
Die Preisverleihung fand jetzt an der Universität der Künste in Berlin statt; neben den Teilnehmenden aus ganz Deutschland waren auch zahlreiche Architekt:innen und Stadtplaner:innen anwesend. „Wir hatten die Gelegenheit, unseren Entwurf vor diesem Publikum vorzustellen und Netzwerke zu knüpfen“, erzählen die beiden Studierenden. „Erst auf der Bühne haben wir realisiert, was wir geschafft haben und welche Bedeutung dieser Preis hat.“
Vor Herausforderungen anderer Art standen Anna Palarz und Gian-Luca Patti. Als die Abgabefrist für den Wettbewerb endete, waren sie auf dem Weg nach Australien. Sie absolvieren derzeit ein Auslandssemester in Sydney. „Wir haben unsere Prüfung per Videokonferenz abgelegt“, erzählen sie. Auch bei der Preisverleihung konnten sie nicht dabei sein, ihre Freude über die Auszeichnung war deswegen aber nicht minder groß. Vor allem eines ist den vier Studierenden wichtig: „Wir hatten in Professor Werrer einen hervorragenden Betreuer“, betonen sie, „ohne ihn hätten wir das nicht geschafft.“
Der Wettbewerb
Der AIV wurde 1824 von jungen „Bauconducteuren“ gegründet, er gilt als älteste Technikvereinigung Deutschlands und hat wesentlich zur Entwicklung des Berufsstands der Architekt:innen und Ingenieur:innen sowie der Bau- und Kulturgeschichte Berlins, Preußens und Deutschlands beigetragen. 1829 führten die Mitglieder „Monatskonkurrenzen“ ein, um gemeinsam aktuelle Fragen der Architektur und des Städtebaus zu erörtern. Diese „Übungen zum Entwerfen” gehörten neben Vorträgen und Exkursionen zu den wichtigsten Aktivitäten des Vereins. Im selben Jahr wurde Karl Friedrich Schinkel Mitglied. Seit seinem frühen Tod 1841 erinnert der Verein an seine Leistungen – ab 1844 mit dem jährlichen Schinkel-Fest. 1851 schlug der junge Architekturstudent und spätere Vereinsvorsitzende Friedrich Adler vor, für den Baumeisternachwuchs jährlich eine Konkurrenz unter den Vereinsmitgliedern durchzuführen. Der seit 1852 ausgelobte Wettbewerb ist Karl Friedrich Schinkel gewidmet.
24.03.2025
FH Aachen und RWTH Aachen siegreich: Carologistics ist Deutscher Meister 2025
Das Aachener Team Carologistics hat bei der RoboCup German Open 2025 in der Logistics League einen beeindruckenden Erfolg erzielt. In einem spannenden Best-of-Five-Finale setzte sich das Team mit 3:1 Siegen gegen die Hochschule Luzern (HSLU) aus der Schweiz durch.
Carologistics ist ein interdisziplinäres Team aus Studierenden und Forschenden der FH Aachen (MASKOR-Institut, Prof. Dr. Alexander Ferrein) und der RWTH Aachen (Knowledge-ba-sed Systems Group, Prof. Dr. Gerhard Lakemeyer; Lehrstuhl für Maschinelles Lernen und Infer-enz, Prof. Hector Geffner, PhD). Das Team vereint Expertisen aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Softwareentwicklung und Robotik. Seit 2012 nimmt Carologis-tics erfolgreich an der RoboCup Logistics League (RCLL) teil und demonstriert damit die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Aachener Hochschulen.
Herausforderung der RoboCup Logistics League
In der RoboCup Logistics League (RCLL) übernehmen mobile Roboter in einer simulierten Fabrikumgebung komplexe Produktions- und Logistikaufgaben. Innerhalb von 20 Minuten müssen die Teams zufällig generierte Bestellungen vollständig autonom anfertigen. Hierfür stehen Produktionsmaschinen zur Verfügung, die einzelne Arbeitsschritte übernehmen. Die mobilen Roboter navigieren eigenständig, planen die Produktion, bedienen die Maschinen und transportieren die Werkstücke.
Die Herausforderungen sind vielfältig: Flexibilität und Effizienz sind gefragt, um sich in der dynamisch verändernden Umgebung zu beweisen. Zufällige Parameter und begrenzte Res-sourcen stellen ein anspruchsvolles Planungs- und Schedulingproblem dar, das innovative Lösungen erfordert.
Spitzenforschung und internationaler Austausch
Die RoboCup German Open 2025 fanden vom 12. bis 16. März 2025 auf der Messe Nürnberg statt und zählen zu den bedeutendsten Veranstaltungen für Künstliche Intelligenz und Robotik in Europa. Über 40 Teams von Universitäten und Fachhochschulen aus 13 Nationen – darunter Deutschland, die Schweiz, Frankreich, Japan, Schweden, Griechenland und Singapur – nahmen an den Wettbewerben teil. In der Logistics League traten Teams aus der Schweiz, Frankreich und Japan gegeneinander an.
Neben den spannenden Wettkämpfen bot die Veranstaltung auch eine Plattform für den wissenschaftlichen Austausch und die Präsentation neuester Entwicklungen in der Robotik. Be-sonders hervorzuheben ist die 1st German Robotics Conference, die parallel zur RoboCup German Open stattfand und den Dialog zwischen Forschenden, Studierenden und der In-dustrie förderte.
Blick in die Zukunft: RoboCup 2025 in Brasilien
Nach diesem Erfolg richtet das Team Carologistics nun den Blick auf den nächsten großen Wettbewerb: den RoboCup 2025 in Salvador, Brasilien. Dort wird sich das Team erneut mit den besten Robotik-Teams der Welt messen.
24.03.2025
Forschungspreis 2025 für Prof. Ferrein und Prof. Reke
„Forschung basiert auf Neugier“, sagte Prof. Dr. Isabel Kuperjans, Prorektorin für Forschung, Innovation und Transfer der FH Aachen, bei der Verleihung des Forschungspreises, „sie muss Fragen stellen und die Antworten erarbeiten.“ Rektor Prof. Dr. Thomas Ritz betonte, die Wissenschaftler:innen der FH seien vor allem in den Bereichen stark, auf die es in Zeiten der Transformation ankomme: „Ob Mobilität, Nachhaltigkeit oder Digitalisierung – wir sind schon da!“
Untermauert wurde diese Aussage von der thematischen Bandbreite der Projekte, die in diesem Jahr für den Forschungspreis nominiert waren: Am Ende wurden Prof. Dr. Michael Reke und Prof. Dr. Alexander Ferrein vom Institut für Mobile Autonome Systeme und Kognitive Robotik (MASKOR) für ihre Entwicklung einer fahrzeugübergreifenden Softwarearchitektur für autonome Fahrzeuge mit dem Preis ausgezeichnet, aber auch die Projekte zur Ertüchtigung von Stahlbrücken mittels Klebeverbindungen (Prof. Dr. Jörg Laumann) und zur Entwicklung von biobasierten Lipopeptiden aus nachhaltiger Produktion (Prof. Dr. Petra Siegert) fanden große Anerkennung.
Der Forschungspreis in Höhe von 10.000 Euro wird von der Bürgerstiftung der Sparkasse Aachen gestiftet und bei herausragender Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien zusätzlich mit weiteren 10.000 Euro aus dem Nachhaltigkeitsfonds der FH Aachen unterstützt. Thomas Salz, Vorstandsmitglied der Sparkasse Aachen, sagte, die Arbeit der FH-Forscher:innen trage entscheidend zur Entwicklung der Region bei: „Wir haben einen großen Nutzen, wenn wir Ergebnisse aus der Wissenschaft vor Ort anwenden können.“ Ein wichtiger Baustein dabei sei die Gründung innovativer Start-Ups, die dazu beitrage, Arbeitsplätze zu schaffen und Nachwuchswissenschaftler:innen zum Verbleib in der Region zu bewegen.
Mit dem Forschungspreis werden das Engagement sowie die Leistungen von Professor:innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen anerkannt. Gleichzeitig soll der Preis dazu motivieren, weiterhin praxisnahe, innovative und zukunftsweisende Forschung zu betreiben und den Wissensaustausch aktiv zu fördern. Alexander Ferrein und Michael Reke betonten in ihren Dankesworten, sie wollten das Preisgeld nutzen, um die Vision weiter voranzubringen, an der sie mit ihrem Team seit Jahren arbeiteten. Thomas Ritz betonte, für die FH sei die Forschungspreisverleihung in jedem Jahr ein Fest. „Forschung braucht Freiheit“, sagte er, sie könne sich nur in einer demokratischen Umgebung frei entfalten: „Da haben wir ein Riesenpfund.“ Isabel Kuperjans erinnerte sich bei der Preisverleihung an das Jahr zurück, als sie selbst gemeinsam mit dem Team des Instituts NOWUM-Energy den Preis für ihre Arbeit zur Minimierung des Energieeinsatzes in der Papierindustrie gewann: „Das hat etwas in uns bewegt“, erzählte sie, „vor allem bedeutet es große Resonanz und Wertschätzung.“